Das regionale Ökosystem der Obersteiermark wird nicht nur um eine Facette reicher, sondern es wir auch deutlich gestärkt, konzentrierter und fokussierter.
Die GRÜNderszene der Obersteiermark und KAIT bisher
In der Obersteiermark ragen einige Akteure in der Gründerszene heraus. Allen voran ist die SFG, die Steirische Wirtschaftsförderungs GmbH zu nennen, die mit Ihren Impulszentren von Zeltweg bis Liezen und Mürzzuschlag, und mit ihren umfassenden monetären Unterstützungaktivitäten tief in der Gründerszene verankert ist. Sie ist auch der Motor hinter den Konzentrationsbemühungen des regionalen Ökosystems. In Zeltweg forciert das HIZ-Holzinnovationszentrum – eine seitens der Gemeinden getragene Initiative rund um das Thema Holz in all seinen Facetten – Gründer:innen und Unternehmen in diesem Bereich. In Leoben ragt das ZAT-Zentrum für angewandte Technologie der Montanuniversität Leoben hervor, eine gemeinsame Initiative der Stadt Leoben und der Montanuniversität, das sich unter der Leitung von Vizerektorin Martha Mühlburger, jetzt unter Remo Taferner, zu einer erfolgreichen Schmiede für Jungunternehmer:innen entwickelt hat. Obwohl noch relativ jung im regionalen Startup-Ökosystem, ist das KAIT-Kapfenberg Accelerator & Incubator für IT der Fachhochschule JOANNEUM GmbH gut positioniert. Es ist angesiedelt am Institut für Software Design & Security, und wurde auf Initiative von Institutsleiterin Sonja Gögele im Rahmen des EU-Projektes „Accelerator“ (Interreg) im Jahr 2019 zuerst als virtuelles Zentrum und im Jahr 2020 mit Unterstützung der SFG als realer Inkubator & Accelerator am Standort errichtet. KAIT bildet mit seinen Schwerpunkten IT/Digitalisierung und Frauen nicht nur einen Brückenkopf zwischen Wirtschaft, Gründung, Forschung & Lehre, sondern ist auch Teil der Internationalisierungsbemühungen. KAIT hat ein breites Partnernetzwerk, das unter anderem von der SFG, der Stadt Kapfenberg, der WKO Bruck-Mürzzuschlag, dem GTVC- GreenTechValley Cluster Styria bis hin zur aws-Austria Wirtschaftsservice GmbH reicht. Mit zwei großen Leitevents jährlich, dem Businessplan-Wettbewerb im Frühling/Sommer und der (internationalen) Female Future am Weltfrauentag am 8. März jeden Jahres, sticht KAIT regional und international hervor. Bisher wurden im Rahmen des Projekts KAIT 14 Startups gegründet, davon nutzen acht aktuell die Räumlichkeiten vor Ort.
Die Green Startupmark
Das neue Projekt, das seitens des Landes Steiermark (SFG) mithilfe von EU EFRE Mitteln mit gesamt rund sechs Millionen Euro initiiert wurde, ist die Green Startupmark. Mit einer großen Pressekonferenz mit namhaften regionalen Medien wurde am 24.11.2023 im Green KAIT an der FH JOANNEUM in Kapfenberg der offizielle Startschuss für dieses 6 Jahre dauernde Projekt gegeben. Schulter an Schulter haben Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Martin Payer, Geschäftsführer der FH JOANNEUM, die Bürgermeister der Städte Leoben (Kurt Wallner) und Kapfenberg (Friedrich Kratzer), sowie der Vizerektor der Montanuniversität (Helmut Andrekowitsch) das Projekt in die Öffentlichkeit geholt
Die Green Startupmark mit ihren Akteuren, nämlich dem ZAT, dem Green KAIT und dem GTVC, legt den Fokus auf nachhaltige IT-Gründungsideen, eben auf GRÜNder:innen. Die grüne Transformation der Obersteiermark Ost und West sind das Ziel, ebenso wie Know-how, Erfindergeist, Motivation für nachhaltiges Unternehmertum zu heben, zu fördern und mittels Expertise und wissenschaftlicher wie wirtschaftlicher Kooperationen zur Marktreife zu bringen. Die bestehenden Gründerzentren ZAT und KAIT führen parallel dazu, also wie bisher, ihre Unterstützungstätigkeit für alle Gründungswillige des jeweiligen Schwerpunkts auch weiterhin durch.
Die Green Startupmark wird in 5 Schritten umgesetzt. Der erste Schritt betrifft die Schaffung einer kreativen Infrastruktur für grüne Technologien an der Montanuniversität. Im zweiten Schritt werden Menschen mit GRÜNdungsideen unterstützt, das ist die Startup-Combo. Im dritten Schritt geht es um die Überleitung von Ideen in Richtung tatsächlicher Gründung, also um Green Incubees. Im 4 Schritt unterstützt vor allem der GTVC grüne Startups, das sind Unternehmen bis etwa sieben Jahre nach ihrer Gründung sowie andere Unternehmen in Richtung grüne Transformation. Der fünfte Schritt läuft parallel zu den anderen, denn dieser hat die Unterstützung aller Menschen und Unternehmen, die zur grünen Transformation in der Obersteiermark beitragen sowie die Schaffung von durchgängiger Awareness zum Ziel.
Green KAIT im Rahmen der Startupmark
Barbara Reiter ist die Koordinatorin von Green KAIT. Neben der allgemeinen Bewerbung auf vielen Events, der Ausarbeitung eines Logos und einer Webseite (www.green-kait.at), sowie allgemeiner Informationen wurden bisher schon Gespräche mit der Bildungsdirektion, Schuldirektoren der Obersteiermark sowie intensivere Erstgespräche mit sechs Schulen in der Zielregion geführt. Ein erster Cut-off mit insgesamt 8 Bewerber:innen fand bereits statt, angesichts der kurzen Anlaufphase eine beachtliche Bilanz.
Die Startup Combo von Green KAIT
Ein wichtiges Modul des Projekts, in dem das Green KAIT sehr aktiv ist, richtet sich an Schüler:innen, Studierende und Forschende. Diese erhalten finanziellen und fachlichen Support am Weg zu ihrem nachhaltigen Unternehmen.
Durch die Startup-Combo haben insgesamt 120 Schüler:innen, Studierende bzw. Forschende die Möglichkeit, ihre grüne Idee, diese muss sich nämlich mit den Green Deal Zielen der EU befassen, zu entwickeln. Die Idee kann aus einer (Abschluss)Arbeit kommen oder einfach nur im Kopf entstanden sein. Diese wird mit einer grünen Businessplanerstellung kombiniert und dafür erhalten diese Schüler:innen, Studierende und Forschende finanzielle Mittel. Dadurch werden Entrepreneurial Spirit und Neugründungen bereits in einer sehr frühen Phase gefördert.
Beim ersten Einreichtermin von Business Plänen für die am 13.11.2023 gab es bereits vier Bewerbungen für die Startup Combo, zwei Projekte davon konnten sich für die Förderung qualifizieren.
Die weitere Startup Journey
Als Green Incubees werden Gründer:innen in der PreSeed-Phase bezeichnet. Diese werden bestmöglich in der Entwicklung, Optimierung und Umsetzung ihres Geschäftsmodellkonzeptes betreut und mit geeigneten Expert:innen und Mentor:innen vernetzt. Insgesamt 20 (11 in Phase 1, 9 in Phase 2) Neugründungsprojekte haben so die Möglichkeit Beratungsförderungen zu erhalten. In dieser Phase sind Green KAIT und ZAT Kooperationspartner.
Im Beratungs-Support steht die Green Startupmark 20 ausgewählten Startups und regionalen Unternehmen mit geförderten Beratungsleistungen zur Verfügung, um zum Beispiel grünes Wachstum, Corporate-Startup-Programme oder Startup-Gründungen zu begleiten. Unternehmen wird die Beratungsleistung zu 75% gefördert, Startups zu 85%. Dafür gibt es großes Interesse, es haben sich bereits jetzt vier Startups für den Green Startup Support beworben.
Im Rahmen der Green Startup Support werden Gründungsinteressierter, grüne Startups und Green Incubees in allen Phasen ihrer Entwicklung unterstützt. Dazu zählen Bewusstseinsbildung, Beratungen und Weiterbildungen aber auch die Vernetzung mit Stakeholdern.
Um ein Ökosystem zu erschaffen, am Leben zu erhalten und zu stärken braucht es den Beitrag möglichst vieler Menschen, Institutionen und Firmen. Gemeinsam erreichen wir Sichtbarkeit, Wirksamkeit und die angestrebte grüne Transformation, die für uns alle von großer Bedeutung ist. Bringen Sie sich ein!
Sabine Proßnegg, Sonja Gögele, Barbara Reiter